
Hyperloop soll uns künftig ermöglichen, deutlich schneller als mit dem Flugzeug zu reisen. So zumindest der Plan von Elun Musk – der Mann, der durch den Verkauf von Paypal zum Milliardär wurde und mit SpaceX in die private Raumfahrt und mit Tesla Motors in Elektroautos investierte.
Hyperloop ist das Zauberwort, wenn es um das Fortbewegungsmittel der Zukunft geht. Es handelt sich dabei um eine Röhre, die pro Kapsel bis zu 28 Personen befördern soll und dabei deutlich schneller wäre als ein normales Flugzeug: 35 Minuten veranschlagt Musk für die geplante Trasse von Los Angeles nach San Francisco. Das entspricht in etwa der Entfernung von Berlin nach Köln und würde bedeuten, dass ich hier aus dem Ruhrgebiet schneller in der Hauptstadt sein könnte, als mir ein Bahn-Bediensteter „Gleisänderung“ oder „Verspätung“ buchstabieren kann.
Das klingt alles zu schön, um wahr zu sein, aber die Pläne, die der gebürtige Südafrikaner heute vorgelegt hat, sind durchaus umsetzbar und nicht eine Vision für eine ferne Zukunft. Musk rechnet damit, dass man binnen 3-4 Jahren einen Prototypen bauen könnte, stellte aber auch gleichzeitig klar, dass die Arbeit am Hyperloop derzeit nicht seine höchste Priorität besitzt.
In den derzeitigen Planungen würde es so aussehen, dass der Hyperloop auf Säulen der Streckenführung der Autobahn folgen würde, wobei es zwei Röhren nebeneinander gäbe, in denen sich die Kapseln auf Luftkissen fortbewegen. Die Technologien seiner Unternehmen SpaceX und auch Tesla Motors würden natürlich in dieses Projekt mit einfließen, dennoch erklärte der Milliardär, dass er Hyperloop zum Open Source-Projekt, bei dem jeder eingeladen ist, fleißig mit zu entwickeln.
Der Visionär Musk erklärt übrigens auch, dass es nicht nur darum gehe, schneller zu reisen. Darüber hinaus soll der Hyperloop sicherer sein als andere Verkehrsmittel, erdbebensicher und deutlich günstiger als vergleichbare Transportmittel. So hat man in Kalifornien bereits 70 Milliarden Dollar für einen noch zu bauenden Schnellzug bewilligt, der Hyperloop würde „nicht mal“ ein Zehntel dieser Kosten verschlingen und wäre zudem auch für Anwohner nicht so störend.
Zwei Modelle finden sich in Musks Unterlagen: Eine nur für Personenbeförderung ausgelegte Variante, die etwa 6 Milliarden kosten soll und eine Alternative für etwa 7.5 Milliarden Dollar, mit der sich dann auch Autos transportieren ließen. Und wenn wir schon vom Geld reden: Seiner Kalkulation zufolge müsste ein Fahrgast für den 600 Kilometer-Ritt etwa 20 Dollar löhnen. Für die Kohle komme ich mit dem Zug hierzulande gerade mal von Dortmund nach Köln!
Musk selbst plante eigentlich nicht, einen Prototypen zu bauen und erklärt auch, dass er sich mit dem Hyperloop nicht persönlich die Taschen vollmachen möchte. Er würde die Technologie aber gerne im Einsatz sehen und ist daher der Meinung, dass es das Projekt anschiebt, wenn er sich doch an einem Prototypen beteiligt und ihn bauen lässt. Wir sind also noch meilenweit davon entfernt, unsere Monatskarten bei der Bahn zu canceln (in Deutschland ja sowieso), aber ich finde es hochspannend zu beobachten, dass so eine Technologie auf dem Weg ist und gleich so eine große Palette an Vorteilen mit sich bringen würde. Was haltet ihr von der Geschichte? Glaubt ihr an die Umsetzung?



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